Über uns

 

„Entstehung und Entwicklung des Vereins

Im Zuge der Umsetzung der Psychiatrie-Enquete auf lokaler Ebene entwickelte sich auch in Lahr seit Mitte der 1980er Jahre ein Netz von ambulanten und komplementären gemeindepsychiatrischen Hilfsangeboten. Lange Zeit über fehlte jedoch die Beteiligung der Betroffenen und der Angehörigen an dieser Entwicklung. Diesem Manko begegnete im Jahre 1994 eine Gruppe von Psychiatrie-Erfahrenen, Angehörigen und professionell Tätigen, die über die tradierten Grenzen hinweg eine neue, partnerschaftliche Zusammenarbeit entwickeln wollte. So gründeten am 7.9.1994 achtzehn engagierte Menschen (Betroffene, Angehörige, Profis, sozial engagierte BürgerInnen) den Verein „die Brücke – Hilfsgemeinschaft für Menschen in psychischer Not, Lahr e.V.

Ziel des Vereins war es, durch das Schaffen von geistiger und sozialer Freiräume den Betroffenen und ihrer Angehörigen wirksame Entwicklungsmöglichkeiten in gesundheitsfördernde Lebensverhältnisse zu bieten.

Angefangen hat alles mit einem trialogischen Monatsforum, einem von Betroffenen, Angehörigen, Profis und BürgerhelferInnen geführten, gleichberechtigten Austausch. Dabei ging es um Themen wie z.B. Gesundheits-und Krankheitskonzepte, Möglichkeiten und Grenzen verschiedener Behandlungsformen, Überwindung von Diskriminierung und (Selbst-)Stigmatisierung. Parallel zu solch theoretischen Diskursen ging es aber immer auch um ganz praktische Dinge wie z. B. das Schließen einer Lücke im lokalen Versorgungssystem. So fehlte in Lahr lange Zeit eine Tages- und Begegnungsstätte, weil sich mangels einer geregelten Finanzierung kein etablierter Träger für diesen Baustein der gemeindepsychiatrischen Versorgung finden ließ. Deshalb entschloss sich der Verein dafür, den Aufbau einer Tages- und Begegnungsstätte selbst in die Hände zu nehmen. Dabei war allen Beteiligten klar, dass sich ein solches Projekt nur schrittweise und mit unkonventionellen Mitteln sowie durch viel persönliches Engagement realisieren ließe. Mit der Einstellung einer Fachkraft (zunächst mit 50%, später 75%), der ehrenamtlichen Unterstützung von BürgerhelferInnen und der Kooperationsbereitschaft des Sozialpsychiatrischen Dienstes konnte die Tagesstätte „Brückentreff“ dann 1997 offiziell in Betrieb genommen werden.

Bis ins Jahr 2000 wurde die Arbeit der Tagesstätte ausschließlich durch Mittel des Vereins finanziert (Mitgliedsbeiträge durch ca. 150 Vereinsmitglieder, Spenden, Erlöse aus diversen öffentlichen Veranstaltungen etc.). Ab Mitte 2000 stellte das Land Baden-Württemberg eine lange ersehnte und erkämpfte Pauschalfinanzierung für psychiatrische Tagesstätten zur Verfügung. Für die Brücke hatte das weitreichende Folgen, weil sich nun auch der Caritasverband für die Trägerschaft einer Tagesstätte bewarb. Für die Brücke ergaben sich somit drei Optionen: Entweder in Konkurrenz zum Caritasverband zu gehen, die Trägerschaft dem Caritasverband zu überlassen oder mit dem Caritasverband zusammen eine Kooperation zu suchen. Nach durchaus kontrovers geführten Diskussionen entschied sich der Verein, mit dem CV Lahr eine inhaltliche und räumliche Kooperation für die Trägerschaft einer gemeinsam betriebenen Tagesstätte einzugehen und sich dem CV mittels eines Assoziationsvertrages spitzenverbandlich vertreten zu lassen. Diese Zusammenarbeit war stets konfliktträchtig, so dass sich die Brücke 2013 zur Abgabe der Trägerschaft an den CV entschloss. Seither legt der Verein den Schwerpunkt seiner Aktivitäten auf die Öffentlichkeitsarbeit für den Bereich seelische Gesundheit und die Unterstützung/Förderung von Selbsthilfeprojekten.


Aktuell plant der Verein ein Projekt zur ambulanten Krisenbegleitung als Alternative zur stationären Krisenintervention.

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